Solidarische Landwirtschaft für Kassel

Häufige Fragen

Hier findest Du eine Liste mit häufigen Fragen und Antworten. Ist Deine Frage nicht beantwortet? Schicke einfach eine Mail an info(at)solawi-kassel.de und wir kümmern uns darum.

Woher bekomme ich mein Gemüse?

Das Gemüse und die anderen Produkte wie Eier, Aufstriche und Brot werden von uns wöchentlich an die Abholstellen geliefert. Die Abholstellen KS- Kölnische Strasse, Aschrottstrasse, Schmackes, Sandershaus, Cauerstrasse, Tannenheckerweg, Friedrich- Ebert-Str. und Niederkaufungen werden montags angefahren, die Abholstellen Luisenstrasse, Wilhelmshöher Allee, Milchlingstrasse, Kölnische Strasse, Escherode und Oberkaufungen werden freitags beliefert.
An der Abholstelle findet Ihr dann grüne Kisten, in denen das Gemüse lagert. Außerdem gibt es Lieferscheine, auf denen steht, welches Gemüse vom Wurzelwerk oder von der Roten Rübe kommt. Aus den Lieferscheinen ist auch ersichtlich, wieviel Gemüse einem Ernteanteil entspricht.
An den Abholstellen liegt ebenfalls eine Liste aus, welche Personen dort abholen und es empfiehlt sich abzuhaken, wenn man schon Gemüse mitgenommen hat. So wissen die anderen Bescheid, wieviel Gemüse noch aufzuteilen ist. In manchen Abholstellen gibt es eine Tauschkiste, in die Ihr das Gemüse legen könnt, dass Ihr nicht so gerne mögt und im Gegenzug etwas anderes mitnehmen könnt. Außerdem gibt es oft ein kleines Büchlein, in dem Nachrichten für die anderen hinterlassen werden können. Die Organisation der Abholstelle liegt in der Verantwortung derjenigen, die dort abholen.

Wie oft gibt es Gemüse?

Wir bemühen uns um eine ganzjährige, wöchentliche Lieferung. Trotzdem kann es vorkommen, dass die Ernte von einzelnen Kulturen wetterbedingt gering ausfällt oder der Winter einfach zu lange dauert. Daher beliefern wir die Depots im Zeitraum März/ April im zweiwöchentlichem Rhythmus, um für die Liefertouren nicht allzuviel CO2 in die Atmosphäre pusten zu müssen.

Wie groß ist ein Ernteanteil und welches Gemüse gibt es?

Allgemein soll der Ernteanteil ausreichen um eine Person eine Woche lang mit Gemüse zu versorgen. Im Hochsommer und Herbst fällt der Anteil manchmal etwas größer aus, weil das Gemüse schneller wächst, es gärtnerisch sinnvoll ist eine Kultur schnell abzuernten und Ihr euch auch etwas für den Winter einfrieren, einlegen oder trocknen könnt.

Hier sind Beispiele für Ernteanteile aufgeführt:
im Frühling: 1 Kohlrabi, 1 Bd. Lauchzwiebeln, 1 Salat, 1,2 kg Spinat, 1 Bd. Petersilie, 1 Bd. Salbei, 0,5 kg Möhren, 1 kg Kartoffeln
im Sommer: 1 Broccoli, 1,5 kg Tomaten, 1 Kohlrabi, 1 Paprika, 1 Salat, 1 Maiskolben,  1 Zucchini, 1 Aubergine, 1 Gurke, 1 Bd. Schnittlauch
im Herbst: 2 Paprika, 2 Chilis, 1 Radicchio, 0,5 kg Tomate, 1 Weisskohl, 0,7 kg Rote Bete,  1 kg Möhren, 1 Bd. Thymian, 1 kg Kartoffeln
im Winter: 1 Steckrübe, 1 Wirsing, 200 g Postelein, 0,5 kg Zwiebeln, 1 kg Kartoffeln, 0,5 kg Rote Bete, 100 g Feldsalat

Gibt es verschiedene Größen der Ernteanteile z.B. für Singles und Familien?

Wir vergeben nur ganze Anteile, um die Arbeitszeit für das Packen möglichst gering zu halten (uns ist es wichtig, genügend Zeit für den Gemüseanbau zu haben). Es gibt aber die Möglichkeit, nur einen halben Ernteanteil zu zeichnen, wenn Ihr eine Person findet, die sich den Anteil mit Euch teilt und auch an eurer Abholstelle abholt.

Für wie viele Personen ist ein Ernteanteil gedacht?

Der Ernteanteil sollte für einen Menschen reichen. Das wiederum ist sehr abhängig von Deinen Kochgewohnheiten. Wir haben unter den Mitgliedern verschiedene Haushaltsgrößen mit unterschiedlichem Gemüsebedarf. Wenn Du täglich kochst oder eine größere Familie hast, dann brauchst Du vermutlich einen ganzen Anteil. Bei größeren Familien ist allerdings zu bedenken, dass die Menge eines einzelnen Gemüses oft nicht für eine große Portion mit nur einem Gemüse reicht (z.B. Blumenkohl oder Brokkoli).

Was passiert, wenn eine Gemüsekultur ausfällt? Wird dann Gemüse zugekauft?

Die Mitglieder der Solawi Kassel fühlen sich für die Produktion in den Gärtnereien verantwortlich, d. h. grundsätzlich steht uns die Ernte der beiden Betriebe zu und wir tragen die Ernteausfälle durch Unwetter oder Schädlinge gemeinsam. Wenn wir etwas als Solawi- Gemeinschaft dazukaufen möchten, müssen wir uns auf den regelmäßigen Treffen darüber austauschen.

Kann ich mitarbeiten?

Hilfe in den Gärtnereien ist sehr willkommen und erwünscht. Jedes Jahr finden angekündigte Gemeinschaftsaktionen wie z.B. das Jäten und Ernten der Möhren und Rote Bete statt. Aber auch zwischendurch gibt es Möglichkeiten der Mithilfe.
Kurze Voranmeldung bei den Gärtnereien ist wegen der Koordination hilfreich.

Welche Gemeinschaftsaktivitäten gibt es?

Ein fester Termin im Jahresverlauf ist unsere Jahreshauptversammlung im Februar, auch „Bietrunde“ genannt. Hier stellen die Gärtner*innen und anderen Produzent*innen die Finanzen des vergangenen Jahres vor und geben einen Überblick über das geplante Budget für die kommenden Anbausaison. Außerdem wird an dieser Stelle der neue Beitragsrichtwert errechnet und die Anteile vergeben.

Es gibt auch die Möglichkeit gemeinsame Einkochaktionen, Erntedankfeste oder ähnliches zu organisieren.
Neue Ideen und Mitwirkende sind herzlich willkommen.

Wie lege ich meinen Monatsbeitrag fest?

Auf der Bietrunde wird von den Gärtner*innen das neue Jahresbudget vorgestellt mit den Kosten, die bei der Gemüseproduktion anfallen: Saatgut, Dünger, Pacht, Schutznetze, Diesel, Löhne Biokontrolle, Betriebshaftpflicht, etc. Von den im Budget veranschlagten Kosten werden die sonstigen Einnahmen der Gärtnereien, die durch Abokisten, Jungpflanzenverkauf und den Gemeinschaftsgarten erzielt werden, abgezogen. Die verbleibenden Kosten werden durch 263 Gemüseanteile und zwölf Monate geteilt und ergeben dann den Richtwert des Monatsbeitrages für einen Anteil.
Nach der Budgetvorstellung geben die Anwesenden ein Gebot für Ihren Anteil ab. Die Gebote aller Mitglieder werden dann zusammengerechnet. Ist das Jahresbudget erreicht, ist das eigene Gebot der Monatsbeitrag für das jeweilige Mitglied. Wurde es nicht erreicht, wird die Differenz bekannt gegeben und es geht in eine zweite oder dritte Gebotsrunde. Jeder kann dann überlegen, ob er nicht noch 1 Euro/ Monat mehr bieten kann. Ziel bei den Geboten ist, auch Mitgliedern, die nicht so viel Geld haben, eine Teilnahme zu ermöglichen. Somit sind wir doppelt solidarisch: Einmal unseren Gärtnern gegenüber, da wir Ertrag und auch Verlust miteinander teilen, aber auch den Mitgliedern gegenüber.
Für die Anbausaison 2024 beträgt der Monatsrichtwert 89,52 €.
Bei einem unterjährigen Einstieg in die Solawi Kassel ist es notwendig mindestens den Monatsrichtwert zu zahlen.

Welche Vorteile und Risiken kommen auf mich als Verbraucher*in zu?

Grundlegender Vorteil unserer Solidarischen Landwirtschaft ist die große Transparenz im Gemüseanbau. Nicht nur die jährliche Bio-Kontrolle überprüft die Einhaltung der Bioland- Richtlinien, sondern die Mitglieder erhalten jederzeit Einblick in die Betriebsabläufe. Das ermöglicht einen engen Bezug zum produzierten, regionalen Bioland- Gemüse und zu den tätigen Gärtner*innen. Neben der praktischen Mithilfe auf dem Gemüseacker, ist auch eine Einflussnahme auf den Anbau durch die gemeinsame Anbauplanung ausdrücklich erwünscht. Wir verstehen uns als Solidargemeinschaft, die ihre Lebensmittelversorgung in die eigenen Hände nimmt.
Gute Erntejahre erhöhen nicht das Einkommen der Gärtner*innen, sondern Mehrerträge werden unter allen Teilnehmer*innen aufgeteilt.
Die Risiken bestehen in Ernteausfällen, die durch das Wetter oder Schädlingsbefall entstehen können. Wenn der Winter lang ist und sich der Boden nur langsam erwärmt, verzögert sich das Pflanzenwachstum entsprechend. Geerntet und verteilt wird das, was gerade reif ist.